SV Viktoria Potsdam – FC Borussia Brandenburg 6:2 (3:1)
Tore für die Borussia: Julian Schwandt (33‘), Benjamin Popp (74‘)
Mit aufgrund von zahlreichen Verletzungen und Erkrankungen stark ersatzgeschwächtem Kader trat das Team von Steffen Kirchner und Felix Klepzig die Fahrt zum ungleichen Duell mit dem finanzstarken Retortenclub von der Hockey-Anlage an. Einer angefragten Spielverlegung stimmten die Gastgeber leider wie erwartet nicht zu, weshalb man in den sauren Apfel beißen und mit dezimierter Kapelle versuchen musste, beim zusammengeshoppten Starensemble irgendwie etwas zu holen.
Auf sehr seifigem Untergrund, der einige Slapstickeinlagen herbeiführen sollte, wurde schnell klar, wie gut eine Mannschaft mit der nötigen monetären Motivation aufgestellt sein kann. Die Hausherren ließen den Ball regionalligatauglich zirkulieren und gingen bereits nach neun Minuten durch eine Ecke in Führung. Die Borussen ihrerseits verteidigten leidenschaftlich und investierten unheimlich viel, um die Potsdamer an weiteren Tormöglichkeiten zu hindern. Mit zunehmender Spieldauer entwickelte man dann nach und nach genügend Selbstvertrauen, um die Hintermannschaft der Gastgeber ebenfalls mal auf Sattelfestigkeit zu prüfen. Dies zahlte sich in der 33. Minute aus. Die Brandenburger eroberten den Ball in der Defensive, Simon Brüggmann schaltete schnell und spielte auf Julian Schwandt, der kurz hinter der Mittellinie annahm, sich drehte, per Volley abdrückte und den wie zu erwarten sehr hoch stehenden Potsdamer Keeper zum Ausgleich überwand. Am Spielverlauf änderte dies aber wenig. Die Hausherren waren nie in den Griff zu kriegen und erzielten bis zur Pause noch zwei weitere Treffer, sodass es mit 3:1 in die Kabinen ging.
Im zweiten Durchgang legten die Gastgeber dann nach und erzielten bis zur 70. Minute noch drei weitere Treffer. Danach wechselten sie jedoch etwas durch und es betraten Akteure das Feld, die mindestens eine Gehaltsklasse unter den Ausgewechselten agierten und sich mit Wettbewerbsverzerrung der Kreisoberliga zumindest nicht ihren Lebensunterhalt verdienten. Plötzlich konnte Borussia bedeutende Feldvorteile verbuchen und das Gehäuse der Potsdamer regelmäßig in Gefahr bringen. Ummünzen konnte man dieses Erstarken in der 74. Minute. Benjamin Popp setzte sich auf der linken Außenbahn durch, spielte auf Simon Brüggmann, der schnell zu Julian Schwandt weiterleitete und der mit feinem Steckpass wiederum den durchgelaufenen Popp fand. Dieser schob dann zum zweiten Ehrentreffer des Tages ein. In der Folge waren weitere Treffer durchaus im Bereich des Möglichen, doch am Ende blieb es beim 6:2 für die unverhältnismäßig überqualifizierten Hausherren.
Trainer Steffen Kirchner äußerte sich im Anschluss folgendermaßen zur Niederlage: „Sportlich lässt sich dieses Spiel nur schwierig bewerten, da unsere Personaldecke äußerst dünn war und auch der Platz heute eher etwas für Eiskunstlaufenthusiasten gewesen wäre. Zumindest kann man unserer Mannschaft nur absoluten Respekt zollen, da man sich unter diesen Umständen maximal gut verkaufen konnte.
Wichtig zu erwähnen ist mir aber der Umstand, dass eine Anfrage wegen Spielverlegung seitens des Gegners abgelehnt wurde, da dieser ja laut eigener Aussage ebenfalls nur wenige Akteure zur Verfügunng hätte und der sportliche Wettbewerb so ja gewährleistet sei. Dass man heute dennoch mit sieben Wechslern auftrat und hier hunderte von Regionalligaminuten auf dem Platz standen, ist angesichts dessen dann schon zumindest fragwürdig. Da kann man sich den Worten der BSG Stahl aus der vergangenen Woche nur anschließen. Angesichts des arroganten Auftretens der Gegner und dem wie überheblich man dort vorgeführt wird, sind denke ich alle in der Liga froh, wenn dieses fragwürdige Projekt aufsteigt und man in der Kreisoberliga wieder einen fairen Wettbewerb hat.
🖤🤍