🦸🏻‍♂☁ Grauer Nach­mit­tag mit his­to­ri­schem Abschluss ☁🦸🏻‍♂

FC Borus­sia Bran­den­burg – SG Ein­tracht Frie­sack 3:1 (1:1)

Borus­sen­tore: Simon Brügg­mann (43‘), Willi Sto­bin­sky (68‘), Sebas­tian Har­der (88‘)

Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag emp­fin­gen die Borus­sen die akut abstiegs­ge­fähr­dete Spiel­ge­mein­schaft aus der Flie­der­stadt. Nach zuletzt zwei eher unschö­nen Spiel­aus­gän­gen wollte man den Bock wie­der umsto­ßen und die drei Punkte an der Massow­burg behal­ten. Dafür hatte man per­so­nell nicht die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen. Neben dem Trai­ner, der sich selbst in die Start­elf beor­dern musste, kom­plet­tier­ten vor allem Ange­schla­gene und bereits bei der Zwei­ten gefor­derte Kräfte den Kader.

Den­noch war man der Favo­rit und somit früh um Spiel­kon­trolle bemüht. Dies miss­lang aber gründ­lich. Da man die erwar­tet tief ste­hen­den und nur punk­tu­ell anpres­sen­den Frie­sa­cker durch Unge­nau­ig­kei­ten regel­mä­ßig zu den von ihnen so gelieb­ten Kon­ter­si­tua­tio­nen ein­lud, ser­vierte man ihnen Angriffe auf dem Sil­ber­ta­blett, die aber vom star­ken Tom Signow­ski und dem eben­falls soli­den Kee­per Jonas Wag­ner ver­ei­telt wer­den konn­ten. Zumin­dest bis zur 32. Minute, als die Gäste einen Eck­ball her­aus­hol­ten und die­sen auch zur über­ra­schen­den Füh­rung nutz­ten. Danach änderte sich wenig am Spiel­ver­lauf. Borus­sia erspielte sich zwar regel­mä­ßig viel­ver­spre­chende Offen­siv­si­tua­tio­nen, war aber ent­we­der zu inkon­se­quent oder unglück­lich im letz­ten Drit­tel oder zu fah­rig im Spiel­auf­bau. Kurz vor der Halb­zeit fiel dann aber doch noch der Aus­gleich. Stef­fen Kirch­ner steckte auf den rechts gestar­te­ten Chris­to­pher Mahlow durch, der den Ball scharf in die Box brachte und den ein­ge­lau­fe­nen Simon Brügg­mann fand, der tro­cken ein­schob. Kurz dar­auf ging es in die Kabi­nen, wo meh­rere Pro­bleme ange­spro­chen wer­den mussten.

Dies trug aber kaum Früchte. Immer wie­der leis­tete man sich kapi­tale Ball­ver­luste, die die eigene Defen­sive unter Druck setz­ten. Eine Bes­se­rung trat mit dem Dop­pel­wech­sel in der 60. Minute ein. Eric Kabelitz und Gino Koschate kamen in die Par­tie und beleb­ten diese merk­lich. Acht Minu­ten spä­ter gelang dann die erlö­sende Füh­rung. Stef­fen Kirch­ner schlug eine Flanke von rechts auf den lan­gen Pfos­ten, wo Willi Sto­bin­sky ein­lief und aus spit­zem Win­kel ein­köpfte. In der 75. Minute wurde es plötz­lich unru­hig unter dem Anhang der Borus­sia. Für Sebas­tian Schmidt betrat der Kapi­tän der Zwei­ten und Kur­ven-Capo Sebas­tian Har­der das Feld, eine fol­gen­schwere Ent­schei­dung des Trai­ner­teams. In der 88. Minute erlief Simon Brügg­mann einen wei­ten Abschlag, brach zur Grund­li­nie durch, ver­traute dem Krib­beln in sei­nem Nacken und legte blind in die Mitte ab. Sein Instinkt täuschte ihn nicht, denn „The Har­dest“ lief mit all sei­ner Aura ein und voll­streckte zum ent­schei­den­den 3:1. Nach kur­zer Schock­starre setzte Ekstase auf den Rän­gen der Massow­burg ein. Die Menge gröhlte, Män­ner lagen sich wei­nend in den Armen und Müt­ter erklär­ten ihren Kin­dern schluch­zend und um Worte rin­gend, welch his­to­ri­schem Moment sie da gerade bei­woh­nen durf­ten. Sebas­tian Har­der erzielte ein Tor in der Kreis­ober­liga und somit war eine Legende geschrie­ben, die ihren Schluss­punkt mit dem nur Minu­ten spä­ter ertö­nen­den Schluss­pfiff des Schieds­rich­ters fand.

Stef­fen Kirch­ner brauchte etwas, um sich zu sam­meln, fand im Anschluss aber nüch­terne Worte für die Par­tie: „Mit dün­ner Per­so­nal­de­cke haben wir heute einen dre­cki­gen Sieg geholt. In einem fuß­bal­le­risch schwa­chen Spiel behiel­ten wir dank einer mini­ma­len Leis­tungs­stei­ge­rung in der zwei­ten Halb­zeit die Ober­hand. Das war heute sicher­lich kein Lecker­bis­sen, aber den­noch gilt ein gro­ßer Dank den Akteu­ren der Zwei­ten und natür­lich den Fans, die sich diese Begeg­nung heute 90 Minu­ten lang anse­hen durf­ten oder mussten.“ 💬

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