FC Borussia Brandenburg – Potsdamer Kickers 1:3 (0:2)
Tor für die Borussia: Julian Schwandt (88‘)
Mit den Potsdamer Kickers empfing das Team von Steffen Kirchner und Felix Klepzig ein Team, gegen das man in der vergangenen Spielzeit zweimal klar gewinnen konnte. Die herausstechende Besonderheit an diesem Tag war wohl die schwierige Bespielbarkeit des durchgeweichten Rasenplatzes an der Massowburg, ein Umstand, mit dem aber beide Mannschaften klarkommen mussten.
Die Borussen übernahmen schnell die Spielkontrolle und versuchten geduldig den in der eigenen Hälfte dicht gestaffelten Potsdamer Abwehrblock zu überwinden. Mehrere Male waren entscheidende Durchbrüche zum Greifen nah, doch immer wieder scheiterte man entweder an den schwierigen Platzbedingungen, falschen Entscheidungen oder an den resolut verteidigenden Gästen. Diese wiederum machten von Beginn an deutlich, worauf ihr offensiver Fokus liegen würde. Bei Ballgewinnen schalteten sie schnell um und versuchten durch hohe Bälle auf ihre dreiköpfige und sehr flinke Offensivabteilung zum Torerfolg zu kommen. Und dies führte in der 26. Minute das erste Mal zum Torerfolg, als Borussia zum wiederholten Mal den langen Schlag nicht unterbinden konnte, nicht schnell genug in die Rückwärtsbewegung kam und der Gast einen Konter zum 0:1 vergoldete. Danach steckten die Brandenburger aber nicht auf und versuchten weiterhin die Lücke im Abwehrriegel zu finden. Gelingen tat dies leider nicht. Stattdessen kamen die Gäste in der 34. Minute zu einer weiteren hochgefährlichen Kontersituation, in welcher einer der Kickers alleine auf Jonas Wagner zulief. An der Strafraumgrenze bekam er den leichten Kontakt vom hinterhergeeilten Tom Signowski, den er dankend annahm und krachend zu Boden zu ging. Nach kurzer Verständigung mit seinem Assistenten über den genauen Ort des Geschehens entschied der Unparteiische auf Freistoß und zeigte Signowski obendrein noch den roten Karton. Eine harte aber leider nicht unnachvollziehbare Entscheidung. Doch es kam noch dicker. Den folgenden Freistoß verwandelten die Gäste nämlich auch noch für Wagner unhaltbar zum 0:2. Die Diskussionen um das Foul herum schienen jedoch Spuren beim Schiedsrichter hinterlassen zu haben. Mehrere Situationen wurden nämlich plötzlich immer wieder zu Gunsten der Gäste entschieden und durch empfindlich genervte Sprüche seinerseits kommentiert, was einige Gemüter hochkochen ließ. Da fußballerische Highlights aber zunächst ausblieben, ging es mit dem 0:2 in die Kabinen.
Für den zweiten Durchgang stellte das Trainerteam um und brachte mit Simon Brüggmann einen zusätzlichen Stürmer, was die Offensive auch schnell belebte. Doch die Gäste waren es, die erneut durch einen gut gespielten Konter aus stark abseitsverdächtiger Situation zum Torerfolg kamen und so auf 0:3 stellten. Dies sorgte dafür, dass die Borussen nun endgültig alles nach vorn warfen und den Potsdamer Strafraum unter Dauerdruck setzten. Doch es wollte einfach kein Tor fallen. Man kam zu unzähligen Tormöglichkeiten, scheiterte aber entweder am eigenen Torabschluss, am plötzlich überragend agierenden Keeper oder aber an den mit allen Mitteln verteidigenden Gästen, die vom Gespann einen Freifahrtschein erhalten zu haben schienen und dementsprechend ungeahndet alles in die Zweikämpfe warfen, das sie zur Verfügung hatten, um die unermüdlich ackernde Offensive um Kapitän Julian Schwandt zu stoppen. Etliche Situationen wurden gegen die Borussen ausgelegt und immer wieder mit abfälligen Bemerkungen seitens des Spielleiters garniert. Die Gäste kamen ihrerseits ebenfalls immer wieder zu Kontersituationen hatten aber regelmäßig im letzten Moment das Nachsehen. Als sich nach unzähligen Tormöglichkeiten dann alle Beteiligten schon mehr oder weniger mit der scheinbar unvermeidbaren Niederlage abfanden, schaffte Julian Schwandt zumindest noch den Ehrentreffer. Mit der gefühlt 20sten Ecke fand Florian Otto seinen Torjäger, der hochstieg und fulminant einköpfte. An der Niederlage änderte das letztlich nichts.
Das Trainergespann war im Anschluss sichtlich konsterniert: „Auch einen Tag später fällt es schwer, das Erlebte sachlich einzuordnen. Nichtsdestotrotz möchten wir den Kickers gratulieren, die es mit ihren Mitteln überragend gemacht haben. Auch ein großes Kompliment an unsere Jungs, die trotz des Platzverweises alles gegeben haben und sich nie haben hängen lassen. Leider konnten wir am gestrigen Tag nicht alle Dinge steuern, und so hatte nicht nur der Platzverweis direkten Einfluss auf das Spielgeschehen, sondern gleichsam das nicht immer respektvolle Verhalten der Unparteiischen sowie deren Kommunikation mit den Spielern, welche sich in dieser Art und Weise nicht wiederholen sollte.“
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