FC Borussia Brandenburg – Fortuna Babelsberg e.V. II 1:1 (0:1)
Borussentor: Julian „Schlüpfball“ Schwandt (62‘)
Am vergangenen Sonntag bekam unsere Erste Besuch aus der Landeshauptstadt. Die Zweitvertretung des amtierenden Landesliga-Spitzenreiters hat es im Laufe dieser Spielzeit geschafft, ihre fußballerischen PS endlich auf die Straße zu bringen und so bereits achtbare Ergebnisse erzielen können. Anteil daran hatten bislang wohl auch die Umstände, dass man regelmäßig Verstärkung aus der Ersten bekommt und mit Tayo Göhring auch den derzeit treffsichersten Stürmer der Kreisoberliga in seinen Reihen weiß. Trainer Felix Klepzig, der kadertechnisch wieder einiges herumzudoktorn hatte, stellte seine Mannschaft also auf einen harten Fight ein.
Kurz vor Beginn der Partie setzte es mal wieder eine Hiobsbotschaft für die Brandenburger. Der angeschlagene Jonas Wagner knickte beim Warmschießen erneut um und fiel somit kurzfristig für die Partie aus. So musste Ricardo Bengsch, der bereits kurz vorher bei der Zweiten durchspielte, spontan zwischen die Pfosten rücken.
Borussia begann zunächst in defensiver Ausrichtung und versuchte vor allem, den eingangs erwähnten Topstürmer so gut es ging einzuschränken. Dies zahlte sich zunächst auch aus. Die Gäste hatten zwar größere Ballbesitzvorteile, schafften es aber nicht, sonderlich gefährlich vor das Tor zu kommen. So neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend, wenngleich Florian Otto nach etwa einer halben Stunde von Jonas Pichelbauer in Szene gesetzt wurde, aber freistehend am Tor vorbeischob. Den Erstschlag verbuchten dann die Gäste. Kurz vor Ende des ersten Durchgangs bekam die Hintermannschaft der Borussia einen Ball nicht entscheidend geklärt, woraufhin der derzeit treffsicherste Fortune seinen Bewachern mit einer Finte entwischte und Bengsch im Eins-gegen-Eins keine Chance ließ. So ging es mit der knappen Gästeführung in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang waren die Potsdamer zunächst weiterhin spielbestimmend und den Borussen mochte so richtig nichts einfallen. In der 58. Minute brachte Trainer Klepzig dann mit Eric Kabelitz dringend benötigten offensiv Input. Und dieser ließ auf der linken Außenbahn von Beginn an die Funken sprühen. Mehrere Male tankte er sich unaufhaltsam durch und hauchte seiner Mannschaft so wieder neues Leben ein. In der 62. Minute wurde Jonas Pichelbauer bei einem Konter dann ca. 20 Meter zentral vor dem gegnerischen Tor rustikal von den Beinen geholt. Den fälligen Freistoß legte sich Julian Schwandt zurecht, drosch den Ball flach auf das Torwarteck und tunnelte den unglücklichen Gästekeeper zum umjubelten Ausgleich. Nun bot sich den Zuschauern ein rassiger und offener Schlagabtausch, der bereits in der 67. Minute seinen nächsten Höhepunkt hatte. Die Fortunen bekamen im Zuge eines Konters nämlich einen berechtigten Foulelfmeter zugesprochen. Dieser hätte die kalte Dusche für die Brandenburger bedeuten können, doch Keeper Ricardo Bengsch ahnte die Ecke und parierte souverän. Dies bedeutete einen weiteren Push für die Borussen, die mit dem kurzfristig genesenen Mohamad Mehio Sailam eine weitere offensive Waffe scharf machten. Nun blieb man spielbestimmend, auch wenn die Gäste weiterhin gefährlich blieben. Die Brandenburger erzeugten beste Offensivsituationen am Fließband, die beste hatte kurz vor Schluss noch Jonas Pichelbauer, der eine Kopfballvorlage von Julian Schwandt nicht mehr richtig erreichte. So pfiff der stark leitende Unparteiische nach intensiver aber torloser Schlussphase die Partie ab.
So endete die Partie mit einem letztlich leistungsgerechten Unentschieden, das aber wohl beide Teams mit gemischten Gefühlen zurückließ. Beide Kontrahenten hatten genügend Chancen, die Partie für sich zu entscheiden. Ein Sonderlob gilt an dieser Stelle Ricardo Bengsch, der am Ende des Tages über 180 gespielte Minuten in den Knochen hatte, einen Elfmeter parierte und zu jeder Zeit ein sicherer Rückhalt war. Trainer Felix Klepzig zog am Ende folgendes Resümee: „Ein rassiges und emotionales Spiel, das Höhepunkte auf beiden Seiten hatte. Gerade zum Ende der Partie hatten wir aussichtsreiche Gelegenheiten, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Doch insgesamt geht das Unentschieden sicher für beide Mannschaften in Ordnung.“
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