FC Borussia Brandenburg – SV Ziesar 31 1:2 (0:0)
Borussentor: Julian „Eiswürfel“ Schwandt (FE, 62‘)
Mit dem SV Ziesar stand die erste Mammutaufgabe der noch jungen Kreisoberligasaison auf dem Programm. Die Vorzeichen standen so weit gut. Steffen Kirchner konnte kadertechnisch fast aus dem Vollen schöpfen, wenngleich sich auf der Bank jede Menge Trainingsrückstand und gesundheitliche Angeschlagenheit breit machte. Das Aufeinandertreffen der letztjährigen Zweit- und Drittplatzierten versprach derweil ein spannendes Duell auf Augenhöhe.
Und dieses Versprechen wurde eingelöst. Die Gäste kamen zunächst besser in die Partie und dominierten die Anfangsphase vor allem mit ihrer gewohnt physischen Präsenz in den Zweikämpfen, sowie der üblichen Lufthoheit. So kamen sie auch zuerst zu Offensivaktionen, die aber allesamt im Keim erstickt werden konnten. Borussia brauchte eine Weile, um in die Partie zu kommen, erspielte sich aber mit der Zeit ebenfalls Torraumszenen. Die beste hatte Julian Schwandt, der am zweiten Pfosten freistehend dem Torwart genau in die Arme köpfte. Wenig später konnte ein Akteur der Gäste den Ball gerade noch von der Linie kratzen. So ging es hin und her und die Partie war vor allem geprägt von rassiger Zweikampfführung und jeder Menge Emotionen, die vielleicht früher mit den nötigen Karten hätte unterbunden werden können. Schlussendlich ging es torlos in die Kabinen ☕
Im zweiten Durchgang kamen die Borussen besser aus der Pause und hatten nun mehr Zugriff auf das Spiel. Doch waren es die Gäste, die in der 57. Minute die Führung erzielen konnten. Kaum fünf Minuten später wurde diese jedoch wieder egalisiert. Jonas Pichelbauer drang technisch anspruchsvoll in den Strafraum ein und wurde hier wüst von hinten umgeraucht, sodass dem Unparteiischen nichts anderes übrigblieb, als auf den Punkt zu zeigen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Julian Schwandt in gewohnt unterkühlter Manier zum Ausgleich. In der Folge wurde die Partie nun immer hektischer und das Spielgeschehen wogte hin und her. Jeder Ballverlust drohte zum Boomerang zu werden und die Spannung war unerträglich. In dieser Phase hatte Borussia immer wieder vielversprechende Angriffsmöglichkeiten, doch blieben diese wegen falschen Entscheidungen, schlampigen Zuspielen oder unzureichenden Abschlüssen fruchtlos. Kurz vor Ende der Partie setzte es dann die kalte Dusche. In der 89. Minute schalteten die Gäste nach Balleroberung schnell um, konnten infolgedessen unbedrängt über ihren rechten Flügel durchbrechen und erzielten im zweiten Schussversuch die erneute Führung. Diese war der Neckbreaker für die Borussen, die zwar noch einmal alles nach vorn warfen, doch letztendlich nicht mehr zum Ausgleich kamen.
So holte die Mannschaft, nach dem letztwöchigen Pokaltriumph, der Ligaalltag wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Nach Meinung von Trainer Steffen Kirchner hat Ziesar dieses Spiel am Ende nicht unverdient gewonnen, waren sie einfach einen Tick besser und machten letztlich doch schlichtweg weniger Fehler. Die Borussen hingegen schafften es nie, dauerhaft offensiven Druck zu erzeugen. „Einige Leistungsträger waren heute leider nicht die Faktoren, die man braucht, um ein solches Spitzenspiel zu gewinnen und konnten letztlich mangels gewinnbringender Alternativen auch nicht ersetzt werden. Dies spiegelt auch die mitunter durchwachsene Trainingsbeteiligung der vergangenen Wochen wider. Ich hoffe, dies war der nötige Dämpfer zur richtigen Zeit.“. In der kommenden Woche kann die Mannschaft Wiedergutmachung betreiben. Dann geht es zum aktuell punktlosen Tabellenletzten nach Dallgow.
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