FC Borussia Brandenburg – Fortuna Babelsberg II 2:0 (0:0)
Borussentore: Thomas “Eigentor” Signowski (70’), Julian “Lion King” Schwandt (83’)
Bei nasskaltwindigem Zuhausebleib-Wetter empfing man vergangenen Sonntag die nächste landeshauptstädtische Landesliga-Reserve, mit der man sich einen filmreifen Wettkampf liefern wollte. Wieder gab es diverse, qualitativ hochwertige Ausfälle zu verzeichnen, was aber am eigenen Favoritenstatus nichts ändern sollte.
Die Borussia begann furios. Schnell wurden mehrere hochkarätige Torchancen herausgespielt. Quasi Löwen über Löwen. Keiner davon sollte seinen Weg ins gegnerische Tor finden, da meist zu umständlich, zu ungenau und manchmal vielleicht auch ein kleines bisschen dilettantisch abgeschlossen wurde. Der Gast wiederum sorgte durch seine ballsicheren, quirligen Angreifer in regelmäßigen Abständen für Gefahr in der Borussenhälfte. Im Großen und Ganzen bestimmte aber die Heimelf den ersten Durchgang, ohne den erlösenden Dosenöffner betätigen zu können. Mit zunehmender Verschlechterung der Wetterlage und daraus resultierenden Schlittschuh-Einlagen auf beiden Seiten verflachte die Partie zusehends. So ging es zunächst torlos in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang erhöhten die Borussen nun den Druck, was vor allem zu unzähligen Standards führte. Die Gäste ihrerseits verteidigten robust und strahlten immer wieder durch Kontermöglichkeiten Gefahr aus. In der 70. Minute legte sich dann Schmidt den Ball zu einem Freistoß aus dem Halbfeld zurecht. Diesen drehte er mit viel Finesse auf den Elfmeterpunkt, wo das Spielgerät aus dem Gewühl heraus endlich seinen Weg ins Tor fand. Zunächst war niemandem so richtig klar, wer den Treffer zu verantworten hatte, da ergriff Signowski selbstbewusst die Initiative und reklamierte ihn für sich. Sogenannte Verschwörungstheoretiker munkelten, es wäre ein Eigentor gewesen. Die Gäste mussten nun offensiver werden und das führte zu sich nun öffnenden Räumen für die Borussia. In der 83. Minute erkannte Sailam einen solchen, setzte zu einem seiner unnachahmlichen Sololäufe an und drang unbeirrt in den Strafraum ein. Dort legte er das Leder uneigennützig auf den torgeilen Schwandt ab, der nur noch hinhalten musste und die Führung auf 2:0 ausbaute. Danach sollte nicht mehr viel passieren.
So konnte man in einem echten Abnutzungskampf, gegen einen Gegner, der ob seiner schönen Spielanlage eigentlich zu Unrecht im Keller der Kreisoberliga steht und mit dem Abstieg normalerweise nichts zutun haben sollte, einen weiteren Dreier einfahren und blieb obendrein bereits zum dritten Mal hintereinander ohne Gegentreffer. In der kommenden Woche beginnt man aber wieder bei null. Im Viertelfinale des Kreispokals tritt man die gerade noch erträgliche Auswärtsreise zum Lokalkonkurrenten FC Stahl Brandenburg II an.