SV Ziesar 31 : FC Borussia Brandenburg 2:2 (0:0)
Borussentore: Julian „Comebackeryjatta“ Schwandt (47‘), Simon „Knotenplatzeryjatta“ Brüggmann (60‘)
Bei herbstlichen Temperaturen bat der Tabellenführer von der sachsen-anhaltinischen Landesgrenze zum Spitzenduell. Die von Klepzig betreute Borussia trat die Auswärtsfahrt mit üppigem Kader und endlich wieder verfügbaren Stürmern an und war zuversichtlich, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.
Und die Anfangsphase schien die Zuversicht zu bestätigen. Auf schwierig zu bespielendem Geläuf rissen die Borussen das Spiel zunächst an sich und setzten die defensiv beginnenden Hausherren sofort unter Druck. Nach ca. fünf Minuten hätte man durch Stobinsky in Führung gehen können. Dieser vergab jedoch aus spitzem Winkel. Im weiteren Verlauf wurden die Ziesaraner immer stärker und übernahmen zunehmend die Kontrolle über das Spiel. In dieser Phase hämmerten sie einen gefährlichen Distanzschuss an die Latte. Den Nachschuss parierte Keeper Stein dann glänzend. In der 29. Minute musste Coach Klepzig bereits das erste Mal wechseln. Nach einem Zweikampf blieb Otto schmerzverzerrt liegen und musste kurz darauf durch Brüggmann ersetzt werden. Danach bestimmten weiter die Hausherren die Partie, auch weil Borussia im Spielaufbau oftmals zu hektisch agierte und die großgewachsene Heimverteidigung mit dankbar halbgaren Flugbällen fütterte. Letztlich konnten aber auf beiden Seiten keine zwingenden Torgelegenheiten mehr geschaffen werden, weshalb es mit 0:0 in die Kabinen ging.
Im zweiten Durchgang war dann plötzlich richtig Dampf auf dem Kessel. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff steckte der bis dahin blasse Brüggmann den Ball perfekt auf Schwandt durch, der aus arg abseitsverdächtiger Position gestartet war. Da die Fahne aber unten blieb, lief er allein auf das gegnerische Tor zu und verwandelte gewohnt lässig zur umjubelten Führung. Das Spiel wurde nun mit offenem Visier geführt und es ging intensiv hin und her. In der 60. Minute setzte sich Stobinsky stark auf der linken Außenbahn durch und setzte den am Sechzehner lauernden Brüggmann in Szene. Dieser ließ seinen Verteidiger elegant stehen und vollstreckte platziert ins lange Eck. 0:2. Nun rannten die Hausherren wütend an. In der 72. Minute bekamen sie einen umstrittenen Strafstoß zugesprochen, der sicher zum Anschlusstreffer verwandelt wurde. Die Partie wurde nun immer hitziger und wogte hin und her und regelmäßig kamen beide Mannschaften zu gefährlichen Offensivaktionen. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit brach die Heimelf dann noch einmal durch und schaffte es, aus Nahdistanz den Ausgleich zu erzielen. Fast im Gegenzug hatte Schwandt noch einmal einen Hochkaräter auf dem Fuß, schaffte es aber nicht, den schwer zu kontrollierenden Ball im gegnerischen Kasten unterzubringen. Kurz darauf wurde die Partie abgepfiffen.
So endete das Spiel mit einem letztlich wohl gerechten Unentschieden. Beide Mannschaften hatten dominante Phasen und hochkarätige Möglichkeiten, die Partie für sich zu entscheiden. Auch trafen beide jeweils einmal nach strittigen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns. Letztlich bleiben auf Borussiaseite aber zwei positive Dinge festzuhalten. Zum einen konnte man sich gegen einen erfahrenen und starken Ligakontrahenten in einem intensiv geführten Duell unter schwierigen Platzbedingungen behaupten. Zum anderen konnte Brüggmann seine innere Blockade endlich aufbrechen und nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten eine Torvorlage und einen lang herbeigesehnten eigenen Treffer markieren. So avancierte er letztendlich zum Man of the Match.